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Bitte berühren - Kampagne jetzt auch für Vitiligo

Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) hat eine neue Aufklärungskampagne ins Leben gerufen: „Bitte berühren – Hauterkrankungen gemeinsam begegnen“.

Bitte Berühren

Mit der Aufklärungskampagne “Bitte berühren – Hauterkrankungen gemeinsam begegnen” möchte der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD)  Menschen mit chronischen Hauterkrankungen neue Wege zur Hilfe und Selbsthilfe aufzeigen. Darüber hinaus richtet sich die Kampagne auch an Angehörige und nahestehende Personen sowie an die breite Öffentlichkeit. Auf der “Bitte berühren”-Website www.bitteberuehren.de/hauterkrankungen finden Interessierte ein umfangreiches Informationsangebot, Tipps für den Umgang mit der Erkrankung im Alltag und echte Geschichten von Betroffenen, die von ihren Erfahrungen und Herausforderungen berichten. Die Kampagne startet mit den Erkrankungen Vitiligo und Akne und wird im Laufe der Zeit durch weitere chronische Dermatosen ergänzt.

Betroffene erzählen bei “Bitte berühren” ihre persönlichen Geschichten

“Bitte berühren” möchte Betroffenen eine Plattform bieten, um ihre Erfahrungen, Tipps und Erlebnisse mit einer chronischen Hauterkrankung wie Vitiligo oder Akne inversa zu teilen. Ein Beispiel ist José Eduardo, Vitiligo-Betroffener und “Bitte berühren”-Kampagnenbotschafter: “Ich habe lange nicht offen über meine Vitiligo gesprochen und hatte Sorge, was Außenstehende über meine Flecken denken könnten. Auch durch den Austausch in einer Selbsthilfegruppe habe ich gelernt, damit offen umzugehen. Dort habe ich mich verstanden gefühlt und die Geschichten der anderen gaben mir Kraft mich selbst zu akzeptieren. Diese positive Erfahrung wünsche ich mir auch für andere Betroffene und unterstütze deshalb die „Bitte berühren“-Kampagne.” Mit den Geschichten möchte “Bitte berühren” anderen Betroffenen Mut machen, sich mit ihrer Erkrankung auseinanderzusetzen und (erneut) den Weg zu einer Dermatologin oder einem Dermatologen zu gehen. Denn nur gemeinsam kann ein Behandlungsplan entwickelt werden, der Betroffene auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität unterstützt.

Chronische Hauterkrankungen – Start der Kampagne mit Akne inversa und Vitiligo

Die genaue Ursache von Vitiligo ist noch nicht vollständig geklärt. Jedoch ist bereits bekannt, dass genetische Vorbelastungen eine große Rolle spielen. Andere Auslöser können zum Beispiel psychischer Stress, UV-Licht, Verletzungen der Haut (z.B. durch Sonnenbrand oder Chemikalien) oder Entzündungen sein.1,2,3 Charakteristisch für die Erkrankung sind die scharf abgegrenzten hellen (depigmentierten) Flecken auf der Haut.4 Gelegentlich können die Vitiligo-Flecken einen Juckreiz auslösen, sonst verläuft die Erkrankung jedoch ohne weitere körperliche Symptome.1 Auch wenn die Betroffenen nicht unter weitreichenden körperlichen Folgen leiden, stellen die psychischen Belastungen eine große Herausforderung dar.

Auch die Ursachen von Akne inversa sind noch nicht vollständig geklärt. Grundsätzlich handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die für Betroffene eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeutet. Charakteristisch für Akne inversa sind schmerzhafte Abszesse, Knoten und Narbenbildung. Betroffen sind oft Hautbereiche, die mechanischer Belastung zum Beispiel durch Reibung ausgesetzt sind. Dort im Bereich der Haarfollikel beginnt Akne inversa durch eine Überproduktion von Hautzellen und Talg, die die Haarfollikel verstopfen und in deren Folge sich Knoten, Abszesse oder sogar Fisteln bilden können.5 Die Erkrankung geht neben starken körperlichen Schmerzen auch mit einer hohen psychischen Belastung einher.

Website: www.bitteberuehren.de/vitiligo

Referenzen: 

1 Papadopoulos L et al Clin Exp Dermatol 1998;23(6):243-248
2 Bergqvist Dermatol Basel Switz 2020;236(6):571-592
3 Picardo M et al Nat Rev Dis Primer 2015;1(1):1-16
4 S1-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Vitiligo, AWMF-Registernummer: 013-093,2021 (Stand: 23.04.2021)
5 Alikhan A et al. Journal of the American Academy of Dermatology 2009; 60(4), 539-561

Quelle: Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.